Am 13.05.2023 fand die Schadstoff Viertels-Übung NÖ Süd 2023 in Möllersdorf statt. Diese sehr anspruchsvolle Übung wurde vom für den Bezirk Baden zuständigen Bezirkssachbearbeiter Schadstoff Marcus Schwarz, sowie vom zuständigen Hausherrn Abschnittsachbearbeiter Schadstoff OBI Josef Riesner, erarbeitet und organisiert.
Übungszweck:
* Schadstoffeinsatz S3 – örtlicher Chemieunfall
* Zusammenarbeit örtlicher Einsatzkräften mit dem Bezirk zugeordneten Schadstoffzug
* Alarmierung, Organisation, Anmarsch von Schadstoffzügen
* Organisation örtliche Einsatzleitung – Koordinierung örtlichen Kräften mit SSTF-Zug und Deko-Zug
* Einsatz und Zusammenarbeit von SSTF-Zug und Deko-Zug
Übungsaufgaben:
* GAMS – Regel
* Menschenrettung
* Brandschutz
* Abdichten, Auffangen und Umpumpen von Schadstoffen
* Arbeiten im / mit Chemieschutzanzügen
* Dekontamination
* Führungsverfahren von Schadstoffführungskräften
Der Schadstoffzug Wiener Neustadt setzte sich bei dieser Übung aus den Feuerwehren Wiener Neustadt und Hollenthon zusammen. Diese trafen sich hierfür um 7 Uhr im Feuerwehrhaus Wiener Neustadt, nach einem kurzen Briefing durch BSB Peter Lenauer wurde der Schadstoffzug geschlossen nach Möllersdorf verlegt.
Dort erhielt BSB Peter Lenauer vom zuständigen BSB Marcus Schwarz den Einsatzbefehl. Daraufhin setzte sich das Voraus Kommando Schadstoff bestehend aus BSB Peter Lenauer, FT Moritz Lisson und OBI Christoph Schwarz sofort Richtung Einsatzstelle in Marsch. Der Vorteil eines Vorauskommandos besteht darin, dass die nachfolgenden Kräfte gezielt und taktisch eingesetzt werden können. Ebenso kann die Örtlichkeit besser für nachfolgende Kräfte koordiniert werden, was Zu- und Abfahrt Möglichkeit für Rettungskräfte betrifft.
Die Erkundung ergab folgendes Lagebild: 1 LKW mit Abrollbehälter über 7,5 t mit der Gefahrentafel -Gefahrnummer 80 und Stoffnummer 1789 (Chlorwasserstoffsäure, sync.Einsatzleiterwiki.de) hatte 2 Leckagen am Rohrsystem, beim 2. Fahrzeug einem LKW unter 5,5 t bei welchem die Ladebordwand geöffnet war befand sich ein IBC Behälter bei dem ebenfalls Flüssigkeit in Verbindung mit einer Rauchwolke austrat. Allerdings konnte dabei keine Gefahrentafel oder Stoffnummer gefunden werden. Zusätzlich wurde mit einem Fernglas eine verunfallte Person oben auf dem Wechselaufbau des1. Fahrzeuges liegend festgestellt werden. Schadstoff- Zugskommandant Peter Lenauer erteilte nach der Beurteilung und Entschlussfassung folgende Befehlsgebung und Zielsetzung: Abschnittssachbearbeiter Schadstoff OBI Christoph Schwarz soll mit seiner Mannschaft umgehend die Menschenrettung durchführen, jedoch beim nachvorne gehen bereits Otter- Wannen mitnehmen um die austretende Flüssigkeit aufzufangen. Zeitgleich dazu soll eine Not-Deko errichtet werden um die verletzten zu Dekontaminieren um in weiterer Folge der Rettung zu übergeben. Vom Atemschutztrupp der Feuerwehr Hollenthon konnte nach einer weiteren, genauen Kontrolle noch eine weitere verletzte Person vorgefunden werden, welche ebenfalls einer Not-Deko zugeführt werden konnte. Abschnittsachbearbeiter Schadstoff FT Moritz Lisson erhielt den Auftrag als Verbindungsmann für den Körperschutzsammelplatz und der zwischenzeitlich eingetroffenen Deko-Einheit von der Feuerwehr Möllersdorf zu fungieren.
Der Fahrzeugkommandant von Tank 1 Wiener Neustadt LM Florian Kandelsdorfer erhielt den Auftrag einen Atemschutztrupp mit Chemikalienschutzanzügen ausrüsten zu lassen welcher mittels Vetter Rohr-Dichtmanschetten die beiden Leckagen abdichten sollte. Parallel dazu soll der Schutzanzugtrupp die bereits ausgeflossene Säure binden und mittels Ölsperren die weitere Ausbreitung unterbinden. LM Florian Kandelsdorfer und LM Manuel Eckenfellner fungierten als Ablaufposten für die Schutzanzugträger sowie zuständig für den Brandschutz. Nach ca. 65 Minuten konnten die gestellten Aufgaben positiv zum Abschluss gebracht werden. Übungsleiter OBI Josef Riesner teilte uns mit, das Kommando zum Abmarsch fertig zu geben. Nach einer positiven Übung - Nachbesprechung konnten die Kräfte des Schadstoffzuges Wiener Neustadt nach 2 Stunden wieder einrücken.
Bericht und Fotos: BSB Peter Lenauer
